Zeit zum Tanzen

Unter dem Motto „Wir haben (viel zu wenig) Zeit“ verabschiedete das Overberg-Kolleg, das Weiterbildungskolleg des Bistums Münster, kurz vor Weihnachten die Abiturient*innen des Abiturjahrgangs 2017.2 feierlich in die lang ersehnte Freiheit. Drei Jahre hatten die Studierenden die Schulbank gedrückt, um ihr Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg zu erwerben.

Thematisch gab das Motiv der Zeit aus dem Motto, das das Vorbereitungsteam aus Studierenden und Schulseelsorge für die Abiturentlassung ausgesucht hatte, der Feier den passenden inhaltlichen Rahmen.

Bereits Clemens Lübbers, der Leiter der Abteilung Schulpastoral des Bistums Münster, der für diesen festlichen Anlass extra zum Kolleg gekommen war, nahm dieses Motiv in seiner Predigt zum Buch Kohelet dankbar auf und steckte damit auch zugleich den emotionalen Rahmen der Verabschiedung ab: „Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz.“

So warfen Natalie Bartsch und Lars Vehoff stellvertretend für den Jahrgang zunächst wehmütig einen Blick zurück und erinnerten an den ersten Schultag, die gemeinsame Erstsemesterfahrt oder etwa die Stufenfahrt nach Ameland: „Unser Highlight!“

Stufenleiter Sebastian Beuing hingegen nahm anschließend perspektivisch in seiner Rede eher hoffnungsvoll die kommenden Tage in den Blick, wünschte den Abiturient*innen „ein glückliches Händchen“ bei der Zukunftsplanung und gab ihnen auch noch eine persönliche Bitte mit auf den Weg: „Schenken Sie anderen Menschen Ihr Vertrauen, helfen Sie und lassen Sie sich helfen, hören Sie Ihren Mitmenschen zu, geben Sie Ihre Lebenserfahrungen weiter und sammeln Sie neue, begeistern Sie und lassen Sie sich begeistern.“

Schulleiter Ansgar Heskamp öffnete den thematischen Rahmen schließlich in seiner Festrede über Freiheit und Verantwortung ein wenig, behielt aber die Chancen der Zukunft dabei durchaus im Blick: „Es ist Ihre Entscheidung, wie Sie die Dinge sehen wollen. Es ist Ihre bewusste Entscheidung, was Sinn hat und was nicht. Wahre Freiheit erfordert Aufmerksamkeit, Offenheit, Disziplin, Mühe und die Empathie, andere Menschen wirklich ernst zu nehmen und Opfer für sie zu bringen. Wieder und wieder, auf unendlich verschiedene Weisen, Tag für Tag. Das ist wahre Freiheit. Das heißt es, selber zu denken und fair zu urteilen.“

Mit Blick auf den am Abend anstehenden Abi-Ball wird die eine oder der andere an diesem Tag aber wohl eher schon gedanklich bei Clemens Lübbers’ „Zeit für den Tanz“ gewesen sein.

Musikalisch wurde die Feier stimmungsvoll durch Beiträge der Musik-AG des Overberg-Kollegs umrahmt.