Ausstellung ZERO
Besuch der Ausstellung ZERO in der Stadtbücherei Münster
Die AG-Suchprävention des Overberg-Kollegs Münster hat am Dienstag, 14. Juni, mit einer Gruppe interessierten Studierenden die Ausstellung ZERO in der Stadtbücherei Münster besucht. Die mobile, innovative Ausstellung befindet sich für zwei Wochen in der Stadtbücherei Münster und informiert dort erlebnisorientiert über Schwangerschaft, Alkohol und FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders). Schulen konnten sich innerhalb des zweiwöchigen Zeitraums für einen Zeitslot einbuchen.
Zu Beginn der Ausstellung begrüßte Frau Klute von der Drogenberatungsstelle Münster die Gruppe und forderte jeden dazu auf, sich auf einer Skala von 1 bis 10 bezüglich des eigenen Wissens zu den Ausstellungsthemen zu positionieren. Danach hat die Gruppe sich in Kleingruppen aufgeteilt und kurz an einem Lückentext zu den Themen gearbeitet, der dann in der Ausstellung komplementiert werden sollte.
In Kleingruppen sind wir die verschiedenen Stationen der Ausstellung durchlaufen. Im Zentrum der Ausstellung stand ein begehbares Kuppelzelt, welches symbolisch die Gebärmutter darstellt. Aus der Perspektive des Kindes werden in dem Zelt die 40 Wochen Schwangerschaft dargestellt. An einer interaktiven Touchscreen-Station im Zeltinneren wurde anhand von 3-D-Ultraschallaufnahmen die Entwicklung des Kindes aufgezeigt. Die verschiedenen Entwicklungsgrößen des Babys zu den unterschiedlichen Schwangerschaftswochen wurden eindrucksvoll mit Gewichten erlebbar gemacht.
Die Lebenswelt einer Schwangeren wurde auf der Außenhülle des Kuppelzeltes illustriert. Dabei geht es für die Besucher:innen vor allem darum, die Schwangerschaftszeit zu durchlaufen und dabei festzustellen, wie vielen Situationen man als Schwangere begegnet, in denen Alkohol konsumiert wird.
Neben dem Kuppelzelt gab es noch zwei weitere Stationen. An der einen konnte man sich mittels Touchscreen zu den Themen Alkohol, dessen Wirkweise, Gesundheit und vielem mehr informieren. An der anderen Station ging es um die Einblicke von FASD-Betroffenen. Man hat erfahren, mit welchen Einschränkungen Menschen mit FASD ihr ganzes Leben zu tun haben, auf welche Hilfen und Unterstützungsangebote sie angewiesen sind und dass sie häufig kein eigenständiges Leben führen können.
Am Ende sind wir als Gruppe noch mal zusammengekommen und jeder Einzelne hat sich auf der Wissensskala noch mal neu eingeordnet. Es gab viele überraschende neue Erkenntnisse, zum Beispiel darüber, dass die Mutter für den Alkoholabbau von 0,8 Promille Alkohol circa acht Stunden benötigt, während das Kind 80 Stunden, also das zehnfache an Zeit für den Abbau benötigt. Und dass in Deutschland mindestens jede Stunde ein Kind mit FASD zur Welt kommt.
Auch mit dem Mythos, ein Glas Alkohol in der Schwangerschaft wäre doch völlig in Ordnung, wurde aufgeräumt. Stattdessen haben wir erfahren, dass man FASD zu 100 Prozent vermeiden kann, wenn man keinen Schluck Alkohol in der Schwangerschaft zu sich nimmt. Daher auch der Ausstellungsname ZERO! Das Zitat eines Studierenden am Ende der Ausstellung fasst den Ausflug treffend zusammen: „Ich habe heute in kurzer Zeit echt viel gelernt!“
(Kirsten Röhr, Schulsozialarbeiterin – AG-Suchtprävention)