Erinnerungsarbeit beim Lernforum
Beim 4. Münsteraner Lernforum der Robert-Bosch-Stiftung stellten zwei ehemalige Studierende und zwei Lehrende die facettenreiche Erinnerungsarbeit am Overberg-Kolleg im Gedenken an die Opfer der Shoah vor.
In ihrem Vortrag berichteten sie den Teilnehmer:innen von den Eindrücken von ihren Fahrten zu Gedenkstätten wie den Konzentrationslagern in Esterwegen und in Buchenwald, von ihren Erfahrungen mit den Gedenkveranstaltungen am Holocaust-Gedenktag sowie mit den Workshops mit den zahlreichen Kooperationspartner:innen des Kollegs.
Sie warfen auch die Frage auf, wie das Erinnern an die Shoah in der vierten Nachkriegsgeneration aussehen werde und wie auch der digitale Raum dazu genutzt werden könne.
Damit das Gedenken an die menschenverachtenden Verbrechen nicht zu einer ritualisierten Pflichtübung werde, müssten auch gegenwärtige Erscheinungsformen des modernen Antisemitismus, etwa im Deutsch-Rap und in Verschwörungserzählungen, zum Gegenstand der schulischen Erinnerungsarbeit gemacht werden.
Das Team vom Overberg-Kolleg betonte die Verantwortung, die sich aus der Vergangenheit ableite, für eine Gegenwart und Zukunft, in der Vielfalt als Bereicherung erlebt und niemand wegen seiner Religion, ethnischen und sozialen Herkunft, sexuellen und geschlechtlichen Identität sowie gesundheitlichen Situation diskriminiert werde.
Ganz besonderer Dank gilt den ehemaligen Studierenden Tara Schmalstieg und Christopher Misch!