Forschen im Stadtarchiv

Flucht und Vertreibung: Studierende forschen im Stadtarchiv

Wie wurden Flüchtlinge und Vertriebene nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Münster aufgenommen? Wie sahen ihre Unterkünfte aus? Welche Unterstützung haben sie erhalten und wie wurden sie versorgt? Antworten auf diese Fragen recherchierten Studierende des Overberg-Kollegs des 1. Semesters im Geschichtskurs mit Hilfe von Originalquellen im Stadtarchiv.
Die Studierenden wurden von Philipp Erdmann und Dr. Jan Matthias Hoffrogge, wissenschaftliche Mitarbeiter für historische Bildungsarbeit, in die Archivarbeit eingeführt. Erdmann und Hoffrogge haben den Workshop angeleitet und so vorbereitet, dass die Studierenden die Forschungsfragen mit Neugier erforschten und wichtige und interessante Erkenntnisse gewinnen konnten.

Die historischen Fotografien, Plakate, Zeitungsartikel oder Akten lassen keinen Zweifel: Das Zusammenleben der Stadtgesellschaft mit den neu ankommenden Flüchtlingen und Vertriebenen vor allem aus dem Osten des ehemaligen Deutschen Reichs war durchweg mit Konflikten beladen. Wohnungsnot und Kleidungsmangel erschwerten das Miteinander. Die Studierenden tauchten bei einem Projekttag im Archiv in die Beziehung zwischen der Bevölkerung Münsters und den „Fremden“ ein, die plötzlich vor der Tür standen. Manche der Studierenden zogen Parallelen zwischen der jüngeren Zeitgeschichte und den aktuellen eigenen Erfahrungen von Flucht und Ankommen.

Die Studierenden waren beeindruckt, einen Teil der Geschichte der geflüchteten Menschen in Münster in Form von originalen Quellen in den Händen halten zu können.
Jedes Schuljahr forschen Studierende des 1. Semesters des Kollegs im Stadtarchiv im Rahmen einer Bildungspartnerschaft. Angebunden an eine Initiative der NRW-Landesregierung ermöglichen Bildungspartnerschaften die dauerhafte und verlässliche Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen und Schulen.