Grafitti gegen Rassismus

Grafitti-Aktion und Open Mic gegen Rassismus und Ausgrenzung

Celebrate Diversity – Egalité – Black lives matter – White silence kills

Das sind die Botschaften der Studierenden aus der AG Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage, mit denen sie ihren Protest gegen offenen Rassismus vehement Ausdruck verliehen haben. Empört über die Unruhen in den USA und in anderen Ländern kreierten sie Grafitti-Tafeln, in denen sie sich mit den Unterdrückten und Opfern von Polizeiwillkür solidarisierten.

Wir müssen – sollten – wollen reden!

Doch damit nicht genug: Am Mittwoch in der letzten Schulwoche traf sich eine Gruppe bei einem Open Mic, um Formen des Rassismus‘ zu benennen und Lösungen zu diskutieren. Die Teilnahme freiwillig, die Themen waren frei gewählt, die Redezeit beschränkt. Im Anschluss eines jeden Kurzbeitrages wurde – ebenfalls zeitlich begrenzt – im Plenum offen diskutiert.

So forderte Kai Frerich einleitend, dass wir endlich etwas tun müssten, es sei „Zeit zum Handeln“ – kollektiv gegen jede Form von Rassismus. Isabelle Polczinski wies darauf hin, dass es nicht immer nur der offene Rassismus sei, der stigmatisiert – sie nannte aus eigener Erfahrung Beispiele für „versteckten“ Rassismus. Als Joel Amegandji berichtete, dass er persönlich hier am Kolleg eine besonders schlimme Erfahrung mit Herabwürdigung gemacht hat, waren alle Anwesenden entsetzt. Gerade unsere Schule sei ein geschützter Raum, so waren sich alle einig. Wir werden keine Form der Ausgrenzung dulden und konsequent dagegen vorgehen! Jan Vehoff berichtete von einem Kriegerdenkmal in Münster, mit dem noch heute gefallene deutsche Soldaten geehrt werden, die am Genozid an tausenden Herero in der damaligen Kolonie Deutsch-Südafrika beteiligt waren, und stellte die Frage: Brauchen wir in Münster solche Kriegerdenkmäler? Louisa König fasste in ihren abschließenden Gedanken ihre Meinung zu jeder Form des Rassismus‘ zusammen und forderte mehr Sensibilität angesichts rassistischer Erscheinungen und klares Eintreten gegen Ausgrenzung, insbesondere hier am Kolleg.

Abschließend stellte Michelle Otto, Louisa König, Mike Ueing und Sebastian Rothe, ein Konzept vor, wonach es künftig am Kolleg mehrere Diskriminierungsbeauftragte aus den Reihen der Lehrenden und den Studierenden geben soll. Diese Idee wurde einstimmig begrüßt und wird in diesem Semester im STA und mit der Schulleitung diskutiert.

(Sebastian Rothe, Kristina Thies, Ingo Stöckmann)