Haltung gegen Rassismus
Umgang und Haltung gegenüber rassistischen Handlungen oder Äußerungen: Workshop mit Tino Orlishausen von der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Münster.
Die AG „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ bot am 1.4.2022 einen vierstündigen Workshop für Studierende und Lehrende unseres Kollegs an, in dem der Umgang und die Haltung gegenüber rassistischen Handlungen oder Äußerungen speziell an Schulen zum Thema gemacht wurden.
Hierzu begrüßte Schulleiter Ansgar Heskamp herzlich Tino Orlishausen von der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Münster. Der Psychologe und Experte für Systemberatung, Extremismusprävention und Demokratriestärkung ermöglichte es den rund zwanzig Teilnehmenden gleich zu Beginn durch eine praktische Übung, über eigene Ausgrenzungserfahrungen in Kleingruppen ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss daran erläuterte er theoretische Hintergründe von rassistischen Handlungen an Schulen und rechtliche Möglichkeiten, diesen zu begegnen. Ausgehend von dem Prinzip des im Grundgesetz verankerten Grundrechtes auf Meinungsfreiheit machte er deutlich, dass diese Meinungsfreiheit eine Grenze habe, wenn man rassistische, menschenverachtende oder ausgrenzende Handlungen oder Äußerungen im schulischen Alltag erleben würde. Es gäbe aber nicht nur – bspw. im Schulgesetz verankerte – rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen: Alle Studierenden und Lehrenden seien aufgerufen, gegen derartige Ausgrenzungen im konkreten Fall angemessen zu reagieren und vorzugehen.
Tino Orlishausen wies anhand von praktischen Beispielen aus der Psychologie darauf hin, dass Menschen als soziale Wesen immer auch einem Konformitätsdruck unterliegen und sich in der Regel in Gruppensituationen sozial anpassen würden. Im Falle von Diskriminierungen oder rassistischen Handlungen oder Äußerungen sei es daher enorm wichtig, sich seiner eigenen Meinung und seinem eigenen Erleben der Situation zu vergewissern und dagegen Haltung einzunehmen und sich nicht durch eine möglicherweise verharmlosende oder ignorante Haltung in der Gruppe zur Akzeptanz von rassistischen Handlungen oder Äußerungen verleiten zu lassen. Dabei wurde deutlich, dass Lehrende in schulischen Gruppensituationen durchaus eine wichtige Vorbildfunktion haben, angemessen und konsequent auf rassistische Äußerungen zu reagieren.
Anhand von praktischen Übungen konnten die Teilnehmende dann in Kleingruppen Fallbeispiele diskutieren und Handlungsoptionen entwickeln, wie man reagieren kann und wie man sich wehren kann.
In der Abschlussrunde wurde seitens der Studierenden betont, dass an unserem Kolleg vielerlei Möglichkeiten bestehen, Hilfe im Falle von rassistischen Äußerungen oder Handlungen zu bekommen. Die Unterstützungsangebote reichen von der Schulsozialarbeit bis zum Seelsorgeangebot, von den Ansprechpartner:innen der AG „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ bis zur rechtlichen Unterstützung durch die Lehrer:innen und die Schulleitung.
Zum Ende des Workshops bekam Tino Orlishausen für seinen enorm weiterführenden Workshop zum herzlichen Dank einen bunten Blumenstrauß überreicht!
Wichtiger Literaturtipp zum Thema Diskriminierungskritische Schule zum Herunterladen: https://adis-ev.de/wp-content/uploads/2020/05/Praxisbuch_Diskriminierungskritische_Schule-1.pdf
Für die AG „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“,
Ingo Stöckmann und Kristina Thies