Im kleinen Kreis

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien verabschiedete das Overberg-Kolleg, das Weiterbildungskolleg des Bistums Münster, die 17 Abiturient*innen des Abiturjahrgangs 2020.2 im Rahmen einer Zeugnisübergabe im kleinsten Kreis. Nur die Absolvent*innen selbst waren als Gäste geladen, um ihre Zeugnisse entgegennehmen zu können.

In seiner Begrüßung stellte Kollegleiter Ansgar Heskamp fest, dass diese Umstände gar nicht zu der eigentlichen Kultur des Feierns und Beisammensein des Kollegs passen. Umso mehr galt es zu würdigen, wie die Abiturient*innen es trotz der widrigen Umstände der vergangenen Monate geschafft hatten, die Situation anzunehmen, gemeinsam einen Weg zu finden und das Abitur zu erreichen. Schließlich gab Heskamp den Anwesenden seine Wünsche fürs Weihnachtsfest mit auf den Weg: „Es soll Sie mit tiefem Frieden erfüllen. Und mit einer tiefen Verbundenheit – in der Stille – zu den Menschen, mit denen Sie sich an Weihnachten besonders verbunden fühlen.“
Dr. Holger Bauer gratulierte im Namen der Schulseelsorge und wünschte den Absolvent*innen Gottes Segen, welchen er mit den Worten Martin Peppers zum Ausdruck brachte: „Wag neue Wege, probier´ dich einfach immer wieder aus und lass dich nicht verbiegen, lebe mutig, offen, geradeaus.“
Dass der Weg, das Abitur am Overberg-Kolleg auf dem Zweiten Bildungsweg nachzuholen, genau der richtige war, stellten die Stufensprecher*in Jonas Grote und Alice ter Horst in ihrer kurzen Ansprache fest. Für sie war das Kolleg ein Ort, „an dem die Dinge, die wir teilen so viel gewichtiger sind als die, die uns unterscheiden“. Sie betonten den besonderen Charakter der Gemeinschaft am Kolleg und in ihrer Stufe, „in der jede und jeder gleichermaßen einen Platz hatte und in der Herkunft, Geschlecht, Religion, Sexualität, Erkrankung und Leistungsfähigkeit uns dazu veranlasst haben, voneinander zu lernen, uns ehrlich zu respektieren, zu verstehen und zu lieben“.

Das Thema der Gemeinschaft und der Neugier nach neuen Wegen griff auch Semesterleiterin Andrea Heyenga auf, die über den Bildschirm zu den Abiturient*innen sprach und feststellte, dass die Neugier eine wesentliche Grundlage zum Lernen und somit auch zum Erreichen des Abiturs gewesen sei. Ihren Wünschen schlossen sich viele weitere Lehrende an, die per Videoübertragung ihre Wünsche ins Kolleg schickten.

Nach dem anschließenden Überreichen der Zeugnisse waren sich schließlich alle einig, dass die Veranstaltung auch im kleinsten Rahmen und unter strengster Einhaltung aller Hygienemaßnahmen eine ganz besondere Atmosphäre auszeichnete und dass das Gute manchmal ganz besonders im Kleinen liegt.