Münster von oben

Projekttag des 2. Semesters „Münster von oben – Kirche erleben“

In der vergangenen Woche waren die Klassen 2b (Dienstag 24.9.) und 2a (Donnerstag 26.9.) zum Projekttag „Münster von oben- Kirche erleben“ in Münster unterwegs, um mit unterschiedlichen Orten und Menschen von Kirche in Kontakt zu kommen. Wir waren

  • in der Petri-Kirche
  • in der Studierendengemeinde KSHG zum Frühstück und zum Gespräch mit dem Studierendenpfarrer Michael Berentzen
  • im Weltladen „la tienda“
  • beim „Treffpunkt an der Clemenskirche“ bei Matthias Eichbauer
  • und sind auf den Kirchturm der St. Lamberti-Kirche gestiegen.

Hier ein ausführlicher Bericht von Annika Niehues, 2b:

Am 24.9. hat sich die Klasse 2b des Overberg-Kolleg in Begleitung von Frau Eggersmann-Büning und Herrn Bauer auf einen etwas anderen Weg durch Münster begeben, auf welchem wir kirchliche Organisationen, Angebote und Einrichtungen kennen lernen durften.

Gestartet sind wir vor der Petri-Kirche mit einer kurzen Runde zu der Frage, in wie weit die Trägerschaft des Bistums unsere Entscheidung für das Overberg-Kolleg beeinflusst hat. Viele berichteten von ihren Erfahrungen mit Schulen in kirchlicher Hand, welche Angebote und Chancen diese beinhalten oder welches Potenzial dadurch vorhanden ist, aber auch von allgemeinen Beweggründen und Ratschlägen, von Bekannten oder Freunden, gerade unsere Schule für das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg auszusuchen.

Vor Ort in der Petri-Kirche, einer relativ schlichten Universitätskirche im Herzen von Münster, stellten wir uns der Frage, was uns hier bekannt ist, was uns fremd ist und wie diese Kirche und die Ruhe in ihr auf uns wirken. Und nachdem wir diese Atmosphäre auf uns wirken ließen und sie versuchten in Worte zu fassen, stellten wir fest, dass die Petri-Kirche durch die Änderung ihrer Sitzordnung versucht, die Gemeinde und die Studierenden mehr in den Mittelpunkt und den Gottesdienst in die Mitte der Gemeinde zu holen.

Mit einem kleinen Spaziergang an der Aa und am Garten des Bischofs vorbei, begaben wir uns auf den Weg zur Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde, kurz KSHG. Dort durften wir einkehren, unser mitgebrachtes Frühstück genießen und teilen, bekamen Tee und Kaffee und viele Informationen zu den Angeboten der KSHG in Münster von Michael Berentzen, dem Priester der Studierenden-Gemeinde. Dieser berichtete uns davon, dass die KSHG als Anlaufpunkt für Studierende dient. Hier erhalten sie eine kostengünstige Mahlzeit, können Menschen begegnen, die ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme haben, aber auch bei Krisen und psychischen oder sozialen Problemen Hilfe vermitteln und Rat geben. Auch bietet die KSHG vielen Studierenden, gerade von außerhalb, eine Obhut und versucht, auch Notunterkünfte für Erstsemester ohne Wohnmöglichkeit einzurichten. Hinzukommend bietet die KSHG Seminare, Kurse und Workshops an, organisiert thematische Reihen zur politischen, sozialen oder auch geistigen Bildung, bietet Möglichkeiten zur Partizipation an ehrenamtlichen Projekten und Arbeitskreisen und gestaltet, gemeinsam mit vielen interessierten und engagierten Studierenden, sonntags in der Petri-Kirche, jeweils um 11 und um 19 Uhr, einen Gottesdienst.

Gestärkt und mit vielem neuem Wissen ausgestattet machten wir uns über einen Umweg durch den Weltladen „la tienda e.V.“ auf den Weg zu unserer dritten Station an diesem Tag, dem „Treffpunkt an der Clemenskirche“, eine Einrichtung für Obdach- und Wohnungslose, geleitet von Matthias Eichbauer. Er gab uns einen kleinen Ausblick darauf, was uns im vierten Semester erwartet, wenn wir im Rahmen der Aktion „Glauben konkret“ einen „Münster von unten“-Rundgang machen werden.  Auch dieses Angebot in einem schlichten Kellerraum wird von einem kirchlichen Träger, den Alexianern in Münster, ermöglicht und finanziert.

Nach diesem kurzen Einblick und dem kleinem Teaser für das vierte Semester, zogen wir weiter zum krönenden Abschluss des Tages: wir durften den Lamberti-Kirchturm besteigen. Bei bestem Wetter konnten wir einen einmaligen Blick über Münster werfen, das Treiben auf dem Prinzipalmarkt unbemerkt beobachten, die Nachbildungen der Käfige von Nahem betrachten und die Aussicht einfach auch genießen.

An diesem Tag haben wir unsere, uns doch eigentlich allen so bekannte, Stadt auf eine neue und ganz andere Art und Weise durchquert. Wir durften hinter die Kulissen sehen, Fragen stellen, Interesse zeigen und haben viel über eine Sache gelernt: Was es heute auch bedeuten kann Christ zu sein, sich christlich zu begegnen, einander zu helfen und für einander da zu sein. Dass Glauben nicht nur meine eigene Einstellung zu und Erfahrung mit Gott bedeutet, sondern vielmehr eine Gemeinschaft und die Hingabe für diese Gemeinschaft bedeuten kann.

(Eggersmann-Büning)