Lost but found
Nach drei besonderen Jahren verabschiedete das Overberg-Kolleg, das bischöfliche Weiterbildungskolleg in Münster, seine Abiturient*innen unter dem Motto „Lost but found“ im kleinen, aber feierlichen Rahmen kurz vor Weihnachten.
Die stellvertretende Kollegleiterin Sabine Bertram begrüßte die Absolvent*innen und die Gäste herzlich und beschrieb ihre Entscheidung, das Abitur nachzuholen mit den Worten “No risk – no fun”. So sei der Schritt sicher ein Wagnis gewesen, insbesondere in stürmischen Pandemiezeiten, doch habe die Schulzeit am Overberg-Kolleg auch Freude bereitet.
Schulseelsorgerin Marietheres Eggersmann-Büning stellte im Anschluss die biblische Erzählung von David und Goliath vor und bezog diese auf die Situation der Abiturient*innen. Denn auch diese hätten in ihrer Schulzeit mit verschiedenen „Riesen“ gekämpft, wobei sie stets auf ihre eigenen Kräfte und den Zusammenhalt vertrauen konnten. So wünschte Eggersmann-Büning den Absolvent*innen abschließend, dass sie mit Zutrauen ihren Weg gehen werden.
Symbolisch dazu erhielten die Abiturient*innen einen Kompass, welcher das Motto “Lost but found” widerspiegeln sollte und gleichzeitig für den zukünftigen Weg die Richtung zeigen kann.
Die besonderen Herausforderungen, welchen sich die Absolvent*innen in Zeiten der Pandemie stellen mussten, thematisierte Semestersprecherin Annika Niehues. So mussten die Absolvent*innen auf vieles verzichten, was sonst ganz selbstverständlich zum Kollegleben dazugehört. Niehues zeigte aber auch, wie das Semester trotz oder gerade auch wegen dieser schwierigen Zeit zusammengehalten hatte und -gewachsen sei und dankte auch dem Kolleg für die Unterstützung und Fürsorge. “Eine solche Einbindung, Offenheit, Flexibilität und Kompromissbereitschaft habe ich bisher an keiner Schule erlebt.”
Außerdem gratulierten auch Walat Tursun und Tobias Lücke als Vertreter*innen des Studierendenausschlusses und sprachen insbesondere den Studierenden, die im StA aktiv mitgewirkt hatten, ihren Dank aus.
Semesterleiterin Judith Heyermann erinnerte an das Motto, mit welchem die Absolvent*innen vor drei Jahren am Kolleg gestartet waren „Log-in – be connected“ und bezeichnete dieses als „selbsterfüllende Prophezeiung“, wenngleich damals wohl noch niemand geahnt hatte, welche Bedeutung diese Worte in Zeiten der Corona-Pandemie bekommen würden. Heyermann betonte, wie die enormen Herausforderungen von Distanzunterricht, Lockdown, Kontaktbeschränkungen usw. von den Studierenden gemeistert wurden und wie diese dabei andere Wege gefunden haben, um miteinander und mit dem Kolleg verbunden zu sein.
Auch Kollegleiter Ansgar Heskamp stellte abschließend die besondere Leistung der Absolvent*innen heraus, welche sie auf dem Weg zum Abitur vollbracht hatten und sprach ihnen seinen höchsten Respekt aus. Dankbar zeigte sich Heskamp, dass für das gemeinsame Ziel auch Einschränkungen in Kauf genommen wurden: „Wir haben gemeinsam eine Situation hergestellt, die ein gutes Miteinander ermöglicht hat. Wir haben eine Situation hergestellt, die Interaktion und Zusammensein als Grundbedingung von Bildung möglich gemacht hat.“ Die Erfahrung von Gemeinschaft sei dabei vielen eine Unterstützung gewesen und schließlich könnten die Absolvent*innen aus den herausfordernden letzten Jahren sicher einiges für ihre persönliche Zukunft gewinnen, für die Heskamp ihnen alles Gute wünschte.
Nicht zuletzt die musikalische Begleitung von Daniel Meyer zu Gellenbeck und der Schulband trugen dazu bei, dass die Veranstaltung auch im kleinen Rahmen eine ganz besondere Atmosphäre auszeichnete. Nach dem abschließenden Überreichen der Zeugnisse waren sich alle einig, dass die Leistung der Absolvent*innen eine besondere Würdigung verdiente.