Mit wohlwollenden Gedanken

Und wenn sie in die Ferne schwebt,
Bleibt bei ihr mit wohlwollenden Gedanken!
(frei nach Goethe)

Feierlich verabschiedete sich das Overberg-Kolleg am Ende des Sommersemesters von seiner stellvertretenden Schulleiterin Sabine Bertram, die nach 11 Jahren am Kolleg in den verdienten Ruhestand ging.

Bertram, deren beruflicher Werdegang sie von Tokyo über Hamburg bis nach Ahaus führte, kam 2012 ans Overberg-Kolleg und unterrichtete hier die Fächer Deutsch und Latein.

In ihrer Rede betonte die scheidende Stellvertretung, dass sie sich noch gut an die ersten Tage am Kolleg erinnere und nach den unterschiedlichen beruflichen Stationen das Gefühl gehabt habe, „wirklich am richtigen Ort zu sein, dort, wo ich hingehöre.“

Bertrams Zeit an der Schule war geprägt von gravierenden Herausforderungen, wie z. B. der Neuausrichtung des Kollegs über neue Curricula und ein neues Schulprogramm, den umfassenden Umbaumaßnahmen, die den Unterricht in Container im Innenhof verlagerten, der Coronapandemie, die den gesamten Schulalltag auf den Kopf stellte, der fortschreitenden Digitalisierung, die die Kreidetafeln aus den Klassenräumen verbannte, sowie der Integration geflüchteter Studierender in den Unterricht.

Die Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen erinnerten sich in diesem Zusammenhang gut an ihre Führungsstärke und ihre unermüdliche Arbeit, um Veränderungen anzustoßen und gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen. Auch Bertrams intensiver Einsatz für das Wohl der Studierenden kam immer wieder zur Sprache. Sie nahm sich stets die Zeit, die Studierenden zu ermutigen und sie bei der Verfolgung ihrer Ziele zu unterstützen. Dana Pyziak, die als Vertreterin des Schulträgers für die Verabschiedung aus dem Generalvikariat gekommen war, unterstrich – aus der 452 Seiten umfassenden Dienstakte zitierend – ebenfalls Bertrams außergewöhnliches Engagement für die Studierenden und ihr besonderes Wirken zugunsten des Overberg-Kollegs.

Sabine Bertram war dem Kolleg so kontinuierlich eine vertrauenswürdige Ansprechpartnerin, die für Anliegen offen war und einfühlsam zuhörte. Sie selbst bedankte sich gleichsam „für die zahlreichen Gespräche mit Studierenden und Kolleg:innen, für das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde, die Fragen und Sorgen, an denen ich teil hatte, die Bereitschaft, sich raten zu lassen. Weil ich an Ihrem und Eurem Leben teilhaben durfte, habe ich auch selbst mein eigenes Leben, nicht nur meine berufliche Rolle, reflektieren können.“

Soviel Engagement und Vertrauen hatten natürlich Spuren hinterlassen und so würdigten die Overbergianer:innen an diesem Abend Sabine Bertrams Kollegzeit gebührend. Sie hatten Goethes Faust umgedichtet, kleine Theaterauftritte einstudiert, Videos produziert und ließen dankbar und auch etwas sentimental gemeinsame Erinnerungen Revue passieren.

Auch Kollegleiter Ansgar Heskamp ließ sich von der Sentimentalität des Abschieds in seiner Festrede mitreißen: „Du fehlst ab morgen für Feedback und für Resonanz – das war so oft so wichtig für mich. Da fehlt nun jemand, der eine kompetente und sehr vertrauensvolle Ansprechpartnerin des Sekretariats ist. Da fehlt jemand, bei dem Studierende sich mit ihren Sorgen gut aufgehoben fühlen. Da fehlt jemand, an den sich die Lehrenden vertrauensvoll mit ihren Anliegen an die Schulleitung wenden können. Liebe Sabine, Du bist ein großer Segen für unser Kolleg gewesen. Dafür danken wir Dir von ganzem Herzen. Du hast so viel Gutes in unserem Kolleg bewirkt. Deshalb ist dieser Abschied auch mit Wehmut verbunden.“

Sabine Bertram selbst richtete bei aller Wehmut aber den Blick natürlich auch in die Zukunft: „Ich freue ich mich sehr auf das Kommende, nicht zuletzt, weil ich hoffentlich viel Zeit für meine kleine Enkeltochter haben kann, für meinen Mann natürlich, für Familie und Freunde, für ehrenamtliches Engagement, für das brachliegende Hobby, die Musik, und für mehr sportliche Aktivitäten und manches mehr.“

Abschließend gab sie der Schulgemeinde noch einen Wunsch mit auf den Weg: „Von Herzen wünsche ich den Lehrenden und Studierenden, dass sie auf der Suche nach dem für sie richtigen Ort bleiben und dass das Overberg-Kolleg dazugehören möge!“

So wünschen wir Frau Bertram, dass auch sie nach dem Overberg-Kolleg noch viele weitere richtige Orte für sich entdecken kann, wir bedanken uns ganz herzlich bei ihr für ihre Zeit bei uns am Overberg-Kolleg und wünschen ihr alles erdenklich Gute für den kommenden neuen Lebensabschnitt. Sie sind uns jederzeit willkommen!

Vielen sprach Ansgar Heskamp am Ende seiner Rede wahrscheinlich aus dem Herzen – und auch wir wollen uns von dieser Stelle anschließen: „Genieße deinen wohlverdienten Ruhestand und möge dein weiterer Lebensweg von Erfüllung, Freude und Gesundheit geprägt sein. Wir wünschen Dir alles Gute und Gottes Segen! Mach es gut! Halt die Ohren steif!“