UniStem Day 2023
Am diesjährigen internationalen UniStemDay 2023 konnte ich als Studierende des Overberg-Kollegs Münster einen Einblick in die Stammzellforschung des Uniklinikums bekommen; diese setzt sich hauptsächlich mit der Krebstherapie auseinander.
Der Fokus liegt auf Krebserkrankungen der Frau, insbesondere Brustkrebs und der bisher unheilbaren Unterleibserkrankung Endometriose. In der Gebärmutter, wo die Endometriose durch unkontrolliertes Wachstum (Wucherung) in benachbarte Areale des Körpers auftritt, befindet sich mitunter die größte Aktivität an Bildung von Stammzellen.
Professor Martin Götte hat mir und anderen Teilnehmer:innen eine Führung durch die Forschungslabore ermöglicht, bei der ich zu vielen neuen Erkenntnissen über die Krebstherapie im Zusammenhang mit Stammzellen gekommen bin.
Aktuell ist es bereits möglich, spezifische Krebserkrankungen wie beispielsweise Leukämien oder verwandte Arten, darunter Lymphome mit Stammzellen, sowohl autolog als auch allogen zu behandeln. Nachdem ein Patient mit einer vorangegangen hochdosierten Chemotherapie behandelt wurde, werden ihm die fremden oder eigenen Stammzellen intravenös verabreicht. Bei körpereigenen Stammzellen werden diese vor Beginn der Chemotherapie entnommen. Dies geschieht durch „Mobilmachung“ und mithilfe von Wachstumsfaktoren, denn Stammzellen befinden sich zunächst nur im Knochenmark und müssen im Blutkreislauf angereichert werden.
In der Zukunft möchte man versuchen, bestimmte Zellformen von Brustkrebs und Endometriose mit Stammzelltherapien zu heilen. Zudem wird auch an Immun- und Antikörpertherapien geforscht; diese Therapieformen sind auch schonender als eine Chemotherapie, bedeuten also geringere Nebenwirkungen und Spätfolgen, da gesundes Gewebe weniger Schaden nimmt.
(Janina Winter)