Unterirdisches Köln

Am 6.7.2016 machten sich Lateinstudierende des 2. Semesters auf eine archäologische Spurensuche im Rheinland: Ziel war Köln – heute eine moderne Großstadt: Aber unter der Oberfläche schlummern die beeindruckenden Reste der ehemaligen römischen Provinzhauptstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, so der Name Kölns in römischen Zeit. Nach kurzer Besichtigung des Wahrzeichens des Stadt, des Kölner Doms, begann die Führung der besonderen Art: Schon die erste Station erwies sich als Überraschung: Mitten im Domparkhaus, rund fünf Meter unterhalb des heutigen Straßenniveaus und auf der Domplatte selbst kann man die Reste der kaiserzeitlichen Stadtmauer und Reste des römischen Nordtores besichtigen. Weiter ging es dann zu den antiken und mittelalterlichen Fundamenten des Kölner Doms selbst, dem Nachfolgebau einer ersten römischen Basilica/Bischofskirche an der nördlichen Stadtmauer.

Von einem der größten nördlich der Alpen erhaltenen römischen Mosaiken, dem sog. „Dionysos-Mosaik“, führte der Weg dann weiter zum imposanten römerzeitlichen Praetorium, das ebenfalls ca. fünf Meter unter dem heutigen Straßenniveau liegt. Der Palast ist in seinen Fundamenten sehr gut erhalten und weist die herausgehobenen Stellung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium als Statthaltersitz noch bis in merowingische Zeit nach. Sehr anschaulich ist die dazugehörige Prätoriums-Ausstellung, auf der Modelle und Zeittafeln die Begehung illustrieren.

Den Abschluss der sachkundigen und sehr abwechslungsreichen Führung bildete der Besuch des Museums im Farina-Haus, wo im Jahre 1709 die Erfolgsgeschichte des Parfums begann: Denn der Parfumeur J.M. Farina (1685-1766) kreierte hier das erste Eau de Cologne, das ob seines Erfolges zahlreiche Nachahmer fand.

Die Exkursion endete auf dem Alten Markt bei sommerlichen Temperaturen. Hier wurden die Eindrücke des Tages in trauter Runde nachbesprochen: Insgesamt ein überaus gelungener Abschluss des 2. Latein-Semesters! (Dr. Ingo Stöckmann)