Nach dem Overberg

Wir freuen uns immer, von ehemaligen Overbergianer*innen zu hören

Ganz besonders natürlich, wenn sie das Overberg-Kolleg als Schule des Zweiten Bildungsweg erfolgreich für einen Neubeginn nutzen konnten. So einen erfolgreichen Neubeginn kann der aus Ahaus stammende Overbergianer Ulrich Boom vorweisen. Nach der Ausbildung als Bauzeichner kam Ulrich Boom ans Overberg-Kolleg, wo er sein Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg erwarb. Anschließend studierte er Theologie, wurde Priester und schließlich sogar Weihbischof in Würzburg. Nun ist er zum Diözesan-Administrator des Bistums Würzburg gewählt worden und leitet das Bistum, bis ein neuer Bischof ernannt ist. Herzlichen Glückwunsch aus dem Overberg-Kolleg!

Nicht nur sein beruflicher Werdegang soll hier allerdings erwähnt werden, sondern auch sein couragiertes Verhalten im Umgang mit diskriminierendem Gedankengut.

Als Pfarrer von Miltenberg verhinderte Boom eine Kundgebung einer NPD-Jugendorganisation durch das Geläute seiner Stadtpfarrkirche St. Jakobus, indem er die Veranstaltung 20 Minuten lang einfach „niederläutete“. Dafür wurde er sogar mit dem „Aschaffenburger Mutig-Preis“ ausgezeichnet.

(Bericht vom 27. September 2017)


Unter dem link rechts könnt Ihr noch mehr über Ulrich Boom erfahren.

 

 

Am Overberg

Carsten Krystofiak berichtet 2016 in der Na dann in seiner Kolumne “Zeitzeichen” über Dermot Bradley,

der ab 1967 als Lehrer für Geschichte, Englisch und Politik u. a. am Overberg-Kolleg tätig war.

Dermot Bradley wurde ein Jahr vor Kriegsende in Dublin geboren. Während seines Germanistikstudiums begann er, sich für deutsche Militärgeschichte zu interessieren. So oft er konnte, reiste er nach Deutschland, besuchte noch lebende Generäle der Wehrmacht und notierte ihre Erinnerungen. So entstand ein riesiges Archiv von Faksimiles, das er zu zahlreichen Fachbüchern verarbeitete.

Am münsteraner Overberg-Kolleg bekam er einen Job als Englischlehrer, was ihm seinen Lebensunterhalt sicherte. Nebenbei studierte er an der Uni Münster weiter und promovierte mit einer Arbeit über den Generalstabschef Guderian, den „Erfinder“ kompakter Panzerverbände.

Aber am liebsten besuchte er hochdekorierte Offiziere im Ruhestand – und davon gab es in Münster eine ganze Menge: Zum Beispiel George von dem Knesebeck, zuletzt Kommandeur der „Führer-Reserve“, General Erich von Manstein, Jagdgeschwader-Kommodore Ernst Kühl, Luftwaffengeneral Martin Harlinghausen und weitere, manche auch mit zwielichtiger Karriere im NS-Reich…

Bradley galt bald als Top-Experte für die deutsche Generalität des Weltkrieges und hielt etliche Vorträge. Zusätzlich wurde der enthusiastische Ire auch noch Multi-Funktionär der deutschen „Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik“. 2001 starb er und wurde auf dem Zentralfriedhof an der Himmelreichallee beerdigt.

Iren und ihre seltsamen Hobbys: Der eine eröffnet einen Irish-Pub, der andere sammelt deutsche Generäle…”


Münsters Zeitzeichen-Serie aus der na dann…
gibt‘s als Band I und II im Buchhandel: Jede Woche hat ihre Geschichten…


 

Wir berichten über Ehemalige

Wir möchten die Vita von Ulrich Boom und die Kolumne über Dermot Bradley zum Anlass nehmen, um Euch zukünftig auch noch weitere erfolgreiche Overbergianer*innen vorzustellen. Ihr dürft gespannt sein.

Und was “Erfolg” ist, definieren wir alle unterschiedlich!! Wenn Ihr jemanden kennt, den wir an dieser Stelle einmal vorstellen sollten, sendet uns eine Nachricht an ehemalige@overberg-kolleg.de.